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Schmerz ist im Grunde kein Gegner, sondern zunächst mal ein sinnvolles Alarmsystem für Verletzungsgefahr. Wie ein „bellender Wachhund“ weist er auf erhöhte Vorsicht hin. Zudem ist Schmerz eine der intensivsten menschlichen Empfindungen. Er kann „schrecklich weh tun“ und einen „um den Verstand bringen“.

Schmerzregulierung für Kinder und Jugendliche
Schmerzbehandlung auf psychischer Ebene

Wichtig dabei ist: Kein Mensch erlebt den Schmerz wie ein anderer. Schmerz wird subjektiv empfunden und ist von den verschiedensten Einflussfaktoren abhängig. Während beim akuten Schmerz eine Einschätzung des Schmerzempfindens noch gelingen mag (das Ziehen zweier Zähne ist schmerzhafter als das Ziehen eines Zahnes), sind beim chronischen Schmerzen Vorhersagen hinsichtlich Schmerzauslöser und Schmerzintensität kaum mehr möglich. Die ursprüngliche Warn- und Schutzfunktion hat sich verselbständigt und eine erhöhte Schmerzsensibilität hat sich im sog. „Schmerzgedächtnis“ „eingebrannt“.

Akuter Schmerz kann bei jungen Menschen chronisch werden, wenn er über die Heilung hinaus in einem Zeitraum von 3 Monaten (Erwachsene: 6 Monate) anhält oder immer wieder auftritt (ca. 15 Tage im Monat). 15-20% der Kinder und Jugendlichen klagen 1x wöchentlich über Schmerzen.

Eine fachärztliche Abklärung und Versicherung gegenüber Eltern und Patient, dass eine akut bedrohliche Erkrankung ausgeschlossen werden kann, ist der Auftakt für eine ganzheitliche Herangehensweise der Schmerzbehandlung.

Wenn kein Zusammenhang zwischen körperlichem Befund und Schmerzen zu erkennen ist, spricht man von somatoformer Störung. 3-4% der Kinder und Jugendlichen leiden unter chronischen Schmerzen. Sie treten häufig in Form von Kopf-Bauch-Rücken oder Gliederschmerzen auf und zeigen sich in Form von Müdigkeit, Schwindel oder Übelkeit.

Wer den Schmerz rein körperlich versteht, übersieht die psychosozialen Wirkfaktoren und greift in der Schmerzbehandlung zu kurz. Die Fachwelt bestätigt längst das bio-psycho-soziale Modell der Schmerzentstehung.

Die Schmerzbehandlung wird als komplexes Geschehen definiert.
Sie findet statt auf:
• körperlicher Ebene im Umgang mit dem Körper
• psychischer Ebene im Denken, Empfinden und Verhalten
• sozialer Ebene im Leben mit anderen
Neben den medizinischen Ansätzen nehmen die psychosozialen Aspekte mittlerweile eine zentrale Rolle ein.

Ganz in diesem Sinne werden wir in meinem Behandlungsangebot Schmerzregulierung hilfreiche Methoden einüben, die gezielt eine Spannungsregulierung einleiten und damit die Schmerzlinderung ermöglichen.

In Anlehnung an mein Behandlungsangebot Stressmanagement, Entlastung und Entspannung werden wir dabei Angebote aus dem Autogenen Training und der Progressiven Muskelrelaxation kennenlernen sowie Selbstregulierungs- und Atemtechniken aus EMDR und Hypnose. Die Schmerzbehandlung mit EMDR hat sich längst in der wissenschaftlichen Fachwelt durchgesetzt und ist als Heilmethode anerkannt. Ein wesentlicher Behandlungsschwerpunkt befasst sich dabei mit der mentale Verankerung positiver Körperressourcen. Mit Hilfe von positiver EMDR wird durch die Fokussierung auf gesunde Körperprozesse und die konkrete Erfahrung eines guten Körpergefühls ein gesundheitsförderliches Erleben von Kompetenz und Stärke ermöglicht.

Des Weiteren sind Achtsamkeitsübungen, Imagination und Mentales Training entlastende und hilfreiche Methoden, die ebenfalls zur Anwendung kommen.

Darüber hinaus werden wir uns auf eine selbstbewusste, „resiliente“ Haltung gegenüber dem Schmerz einstimmen, in dem zunächst das persönliche bio-psycho-soziale Bedingungsgefüge des Schmerzes sowie dessen Auslöser und Zusammenhänge genauer in den Blick genommen wird. „Experte in eigener Sache zu sein“ schafft Sicherheit und die Gewissheit, die Dinge wieder selbst in die Hand nehmen zu können.

Im nächsten Schritt wollen wir dann die eigenen kleine Erfolge und Ziele herausarbeiten, die trotz Schmerz möglich sind. Unter Anwendung von Hypnose ist es möglich, die Wirkweise und die Effektivität des erwünschten Zieles intensiver aufzuarbeiten und zu verankern.

Zuversicht und Zutrauen in die eigenen Selbstheilungskräfte sind die wichtigsten Wirkfaktoren im Heilungsprozess.

Das soziale Umfeld kann einen guten Umgang mit den Schmerzen unterstützen, indem v.a. die Eltern selbst als Vorbild auftreten.
Von entscheidender Bedeutung ist dabei, die Aufmerksamkeit gegenüber der eigenen körperlichen Symptomatik abzuwenden und sich gezielt der Stress- oder Schmerzregulierung zuzuwenden.
So scheinen beispielsweise Gleichaltrige schmerzfreies Verhalten zu verstärken, indem sie ihre Aufmerksamkeit eher auf schmerzfreie Zeiten der Patienten richten.

Psychotherapie für Kinder und Jugendliche in Weil der Stadt

In meinem Behandlungsangebot Elternberatung können die stress- bzw. schmerzregulierenden Umgangsweisen dafür ausführlich und intensiv berücksichtigt werden.

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