Die Raucherentwöhnung gehört zu den häufigsten Anwendungen in der Hypnose und bietet insbesondere mit der Kombination der EMDR-Technik die Möglichkeit, sich ohne Nikotinersatzpräparate oder Entzugserscheinung erfolgreich und nachhaltig von dieser äußerst unverträglichen Angewohnheit zu befreien.
Rauchen kostet viel Geld und viel Lebenszeit. Wer rechtzeitig mit dem Rauchen aufhört, bekommt bis zu zehn Jahren an Lebenszeit geschenkt.
Das ist leichter gesagt, als getan. Denn zum erfolgreichen und konsequenten „Aufhören“ gehört nicht nur das „Wollen“, sondern auch die aktive „Bereitschaft“ und die „Fähigkeit“, eingefahrene Verhaltensmuster aufzugeben und diese durch neue Einstellungen und eine veränderte Lebensweise positiv zu besetzen.
So berücksichtigt eine fundierte und sachgerechte Raucherentwöhnung sowohl die persönlichen Bedingungen und Gründe, die das Rauchen bisher begünstigt haben, als auch die Veränderungen, die notwendig sind, damit eine neue Lebensgestaltung ohne das Rauchen längerfristig möglich wird.
Daher wird im Vorgespräch zunächst die persönliche Motivation in den Blick genommen und die Vorteile wie die „Nachteile“ einer Raucherentwöhnung konsequent durchgearbeitet.
Anschließend werden die typischen Auslöserreize (Trigger, wie z. B. Stress, Belohnung, Geselligkeit, Unzufriedenheit, Langeweile) mit Hilfe der EMDR-Methode ausführlich behandelt.
Belastende Erlebnisse, die mit dem Rauchen in Verbindung gebracht werden, können ebenfalls mit EMDR verarbeitet werden. Hingegen wird gesundes und erwünschtes Verhalten, das sich in erster Linie aus der persönlichen Motivation ergibt, anvisiert und mit Hilfe der „positiven“ EMDR-Technik intensiviert.
In der 2. Sitzung kann unter Anwendung der Hypnose einerseits die Wirkweise und die Effektivität des erwünschten Lebensstiles intensiver aufgearbeitet und verankert werden, andererseits jedoch auch der Suchtdruck abgebaut werden.
Da das Gehirn unter Hypnose weitaus aufnahmefähiger ist als im üblichen Wachzustand, können die neuen Informationen und Modalitäten nachhaltiger und fundierter abgespeichert werden.
Anschließend werden weitere Anregungen, die zusätzlich zur Raucherentwöhnung helfen können und das direkte Lebensumfeld betreffen, miteinander besprochen und als „Hausaufgabe“ mitgegeben.
Beispielsweise gehört eine ausgewogene Ernährung ebenso dazu wie eine vorsorgliche und konsequente Entfernung aller Raucherutensilien aus der nächsten Umgebung.
Das Nachgespräch ist dazu da, den bisherigen Erfolg der Rauchentwöhnung zu überprüfen und ggf. weitere Veränderungen vorzunehmen. Mitunter können in diesem Rahmen auch Suchtverlagerungen (u.a. findet anstelle des Rauchens übermäßiges Essen statt), erkannt und bearbeitet werden.
Die Wiederholung der durchgeführten Hypnose durch die Selbsthypnose ist eine besonders effektive Selbsthilfemethode. Hierbei wird auf CD oder auf Diktiergerät die Anleitung zur Selbsthypnose mit den persönlichen Inhalten aufgenommen und kann jederzeit, nach eigenem Befinden und Bedarf, abgespielt werden.